Klasse 10a trifft französische Schulklasse vom Collège Habsheim (Elsass) auf dem Hartmannsweilerkopf

Am 12.4.2024 erkundeten die französischen und deutschen Schülerinnen und Schüler den ehemaligen Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich. Der 956m hohe Hartmannsweilerkopf (franz.: Le Vieil Armand) in den Südvogesen hatte im ersten Weltkrieg eine strategisch bedeutende Position und wurde zwischen 1914 und 1916 hart umkämpft. Insgesamt 8mal wechselte die Kontrolle über die Bergkuppe zwischen Deutschland und Frankreich. Am Ende gab es keinen Sieger.

Noch heute gibt es zahlreiche gut erhaltene Unterstände und kilometerlange Schützengräben zu besichtigen. Bei den Führungen, jeweils in deutscher und französischer Sprache, erfuhren wir viel über die erbitterten Kämpfe, bei denen rund 7000 Soldaten ihr Leben verloren. Außerdem schilderten uns die „guides“ anschaulich den grausamen Alltag der Soldaten in den „tranchées“ (Schützengräben). Nach einem gemeinsamen Picknick wurden deutsch-französische Schülergruppen gebildet, die die Ausstellung im dortigen Museum (Historial franco-allemand) anhand eines Tablets und Quizfragen erkundeten. Das Museum, für das Joachim Gauck und François Hollande 2014 den Grundstein legten, beleuchtet das Geschehen in 3 Sprachen (französisch, deutsch und englisch).

Der Hartmannsweilerkopf, den die französischen Soldaten, den „Menschenfresser“ nannten, zeigt auch heute noch die Grausamkeit und die Sinnlosigkeit eines Krieges. Die Sonne und die angenehmen  Temperaturen an diesem Tag ließen den ehemaligen Kriegsschauplatz aber nicht ganz so düster und brutal erscheinen, sondern verwandelten ihn für uns in einen Ort der persönlichen Begegnung und des interkulturellen Austauschs.

Isabel Meinzer