MPG Schüler contra Aktive Sterbehilfe
Was ist aktive Sterbehilfe überhaupt?
Als aktive Sterbehilfe bezeichnet man die absichtliche und aktive Beschleunigung des Todeseintritts. In der Regel handelt es sich um eine Tötung auf Verlangen.
Aktive Sterbehilfe, in welcher Form auch immer, ist in Deutschland strafbar.
Ist aktive Sterbehilfe sinnvoll?
Einer Umfrage nach sind viele Deutsche für aktive Sterbehilfe. Gibt es wirklich keine Alternativen und sollte man seinen Tod absichtlich beschleunigen?
Seit den 60er-Jahren gibt es einen Ort für die letzten Stunden, einen Ort des Trostes: Das Hospiz.
Hospize nehmen Kranke auf und schaffen ihnen ein häusliches, familiäres Umfeld oder unterstützen die Angehörigen bei der häuslichen Pflege.
Die Kranken/Sterbenden bekommen von den Betreuern menschliche Nähe und Trost.
Das wichtigste Ziel von Hospizen ist, dass Menschen in Würde sterben können und ihre letzten Wünsche erfüllt werden: z.B. der Wunsch, mit sich und seiner Familie ins Reine zu kommen, beim Sterben nicht allein zu sein, sein Testament zu schreiben.
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Stunden zu geben, sondern den verbleibenden Stunden mehr Leben! - so ein Leitspruch von Hospiz.
Den Sterbenden werden Schmerzmittel gegeben, damit sie ihre letzte Zeit schmerzfrei und zufrieden verbringen können. Hospize arbeiten oft mit Palliativmedizin, einer modernen Schmerztherapie, die das Leben bejaht und Sterben als einen natürlichen Prozess sieht.
Die Schmerzen der Patienten werden gelindert und andere bestehende Symptome bekämpft.
Oft wird Angst mit Schmerz verwechselt.
Die Schmerzmittel lösen beides.
Ebenfalls gibt es eine Patientenverfügung, die auch von der Kirche befürwortet und gefördert wird und die ähnlich wie ein Testament funktioniert. Mit ihr kann man erreichen, dass das eigene unumkehrbare Sterben nicht künstlich verlängert wird und man somit in Würde sterben kann.
Aktive Sterbehilfe ist also keine sinnvolle Lösung!
Chiara Vetter und Fabienne Grothe (Klasse 9 b)
Warum aktive Sterbehilfe nicht erlaubt werden soll und wie man Patienten anders helfen kann
Die aktive Sterbehilfe sollte nicht erlaubt werden, weil es viele Gegenargumente und Alternativen gibt. Ein sehr wichtiges Gegenargument ist die Verletzung der Menschenwürde. Man sollte kein Sterben aus Verzweiflung fördern, denn die Todkranken möchten meist nur sterben, weil sie das Gefühl haben, ihren Angehörigen zur Last zu fallen. Viele Patienten haben auch einfach nur Angst und wollen den Zeitpunkt ihres Todes selbst bestimmen. Doch wer soll ihnen zu ihrem selbst bestimmten Tod verhelfen? Ärzte wie in Holland und Belgien? Deutsche Ärzte sehen ihre Aufgabe darin Leiden zu lindern und nicht Leben zu töten.
Leiden zu lindern ist auch die Aufgabe der Hospizbewegung. Hospize ermöglichen den Sterbenden ihre letzte Zeit in Würde zu verbringen. Alle Mitglieder der Hospizbewegung arbeiten ehrenamtlich. Tag und Nacht stehen sie den Patienten zur Verfügung, obwohl manche noch dazu einen Beruf ausüben. Viele dort Arbeitenden haben eine Ausbildung zur Schwester. Oft sind die Angehörigen von Todkranken berufstätig und haben deshalb keine Zeit sich um jene zu kümmern. Die Hospize bieten ihnen die Möglichkeit für erschwingliches Geld die Todkranken aufzunehmen und sich intensiv rund um die Uhr um sie zu kümmern. Die Schwestern Pfleger des Hospiz waschen die Patienten täglich liebevoll und erfüllen ihnen alle ihre Wünsche, um ihnen den Gedanken an den Tod zu erleichtern. Die Hospize sind alle Licht durchflutet und hell eingerichtet, somit erinnert nichts an den Tod. Die Helfer und Helferinnen respektieren alle Wünsche der Patienten und versuchen auf alle Signale von ihnen zu achten. Egal was ein Patient möchte, die ehrenamtlichen Helfer gehen jeden Schritt mit. Gewisse Mengen an Schmerzmitteln stehen ihnen täglich zur Verfügung, um ihnen das Sterben zu erleichtern. Die Schmerzbehandlung ist ein Stück Lebensqualität. Mit aktiver Sterbehilfe hat es nichts zu tun.
Diese Schmerzbehandlung nennt man Palliativmedizin. Bei dieser Medizin geht es nicht darum dem Leben mehr Stunden zu geben, sondern den verbleibenden Stunden mehr Leben. Anstatt für die aktive Sterbehilfe zu stimmen, sollte man lieber die Hospizbewegung unterstützen, da sie die letzten Stunden der Kranken erträglicher macht und somit ein Sterben in Würde ermöglicht.
Ramona Himmelsbach und Annika Lenz (Klasse 9 c)
Auch wir sind gegen aktive Sterbehilfe:
Bei Befragungen sprach sich stets eine deutliche Mehrheit der Deutschen für die Einführung der aktiven Sterbehilfe aus, allerdings besteht bundesweit die Problematik der mangelnden Aufklärung - oftmals wird angenommen, aktive Sterbehilfe sei die einzige menschenwürdige Vorgehensweise bei finalen Schwersterkrankungen.
Tatsächlich existieren mittlerweile etliche Alternativen - wie z. B. die Hospizbewegung:
Über 100.000 Menschen engagieren sich mittlerweile ehrenamtlich für die Hospizarbeit, die allein durch Spenden und öffentliche Gelder finanziert wird.
Die Hospizbewegung arbeitet eng mit Palliativmedizin (moderne Form der Schmerztherapie bei Patienten mit fortgeschrittenen und permanent fortschreitenden Erkrankungen) zusammen - dabei entscheidet der Patient selbst (bis zu einer Obergrenze), wie viel Schmerzmittel er benötigt. Das Hospiz spricht den Patienten ein Recht auf Selbstbestimmung zu!
Neben der Schmerztherapie ist vor allem die Sterbebegleitung eine Säule der Hospizarbeit: Einfühlen in den Patienten und das Respektieren seiner Wünsche ist ausschlaggebend für ein menschenwürdiges Sterben - nicht dem Leben gilt es mehr Stunden zu geben, sondern den verbleibenden Stunden mehr Leben!
Nach diesem Motto arbeiten mittlerweile mehr als 1200 Hospizgruppen - diese stellen gute Versorgung, die sich jeder leisten kann.
Auch Ärzte sprechen sich gegen aktive Sterbehilfe aus, denn diese ist mit dem Eid des Hippokrates nicht vereinbar - Berufspflicht ist es, Leben zu erhalten, nicht zu töten, ihre Aufgabe ist das Lindern der Leiden, nicht die Beseitigung des Leidenden.
Allein schon bei der ärztlichen Entscheidung für oder gegen aktive Sterbehilfe ergeben sich Probleme: So wird in Holland oder Belgien oft "willkürlich" entschieden, wem aktive Sterbehilfe zukommen soll - auch psychisch Kranke sollen bei manchen Ärzten die Todesspritze erhalten haben. Nach Leidensstärke urteilen ist äußerst problematisch, denn Leid ist subjektiv - auch Angst ist Leid!
Von Seiten der Kirche sind schon seit Langem Proteste bekannt:
Der Wunsch nach passiver Sterbehilfe sei zu akzeptieren, welcher durch die so genannte christliche Patientenverfügung bekräftigt wird - aktive Sterbehilfe hingegen verstößt gegen das Fünfte Gebot - das Tötungsverbot -, allein Gott bestimmt über Leben und Tod.
Zudem mahnt die Kirche an, dass die Entscheidung eines Patienten zum Erhalt aktiver Sterbehilfe oft nicht unbeeinflusst ist: Die meisten sind verzweifelt, haben Angst - oder wollen ihren Angehörigen nicht zur Last fallen (wobei die Qual für selbige keineswegs so enorm ist, dass aktive Sterbehilfe angewandt werden müsste).
Der Theologe Hans Grewel formulierte, der Wunsch nach aktive Sterbehilfe drücke nicht den Wunsch nach dem Ende des Lebens, sondern den Wunsch nach der Beendigung des gegenwärtigen Zustandes aus ("So will ich nicht weiterleben").
Was nun gebraucht wird, ist die Aufklärung der Bevölkerung und die Förderung der Palliativmedizin - auf dass ein menschenwürdiges Sterben gewährleistet wird.
Jana Maier (Klasse 9 c)
Adel Mohsin und Yannick Farhand (Klasse 9 a)"
Als aktive Sterbehilfe bezeichnet man die absichtliche und aktive Beschleunigung des Todeseintritts. In der Regel handelt es sich um eine Tötung auf Verlangen.
Aktive Sterbehilfe, in welcher Form auch immer, ist in Deutschland strafbar.
Ist aktive Sterbehilfe sinnvoll?
Einer Umfrage nach sind viele Deutsche für aktive Sterbehilfe. Gibt es wirklich keine Alternativen und sollte man seinen Tod absichtlich beschleunigen?
Seit den 60er-Jahren gibt es einen Ort für die letzten Stunden, einen Ort des Trostes: Das Hospiz.
Hospize nehmen Kranke auf und schaffen ihnen ein häusliches, familiäres Umfeld oder unterstützen die Angehörigen bei der häuslichen Pflege.
Die Kranken/Sterbenden bekommen von den Betreuern menschliche Nähe und Trost.
Das wichtigste Ziel von Hospizen ist, dass Menschen in Würde sterben können und ihre letzten Wünsche erfüllt werden: z.B. der Wunsch, mit sich und seiner Familie ins Reine zu kommen, beim Sterben nicht allein zu sein, sein Testament zu schreiben.
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Stunden zu geben, sondern den verbleibenden Stunden mehr Leben! - so ein Leitspruch von Hospiz.
Den Sterbenden werden Schmerzmittel gegeben, damit sie ihre letzte Zeit schmerzfrei und zufrieden verbringen können. Hospize arbeiten oft mit Palliativmedizin, einer modernen Schmerztherapie, die das Leben bejaht und Sterben als einen natürlichen Prozess sieht.
Die Schmerzen der Patienten werden gelindert und andere bestehende Symptome bekämpft.
Oft wird Angst mit Schmerz verwechselt.
Die Schmerzmittel lösen beides.
Ebenfalls gibt es eine Patientenverfügung, die auch von der Kirche befürwortet und gefördert wird und die ähnlich wie ein Testament funktioniert. Mit ihr kann man erreichen, dass das eigene unumkehrbare Sterben nicht künstlich verlängert wird und man somit in Würde sterben kann.
Aktive Sterbehilfe ist also keine sinnvolle Lösung!
Chiara Vetter und Fabienne Grothe (Klasse 9 b)
Warum aktive Sterbehilfe nicht erlaubt werden soll und wie man Patienten anders helfen kann
Die aktive Sterbehilfe sollte nicht erlaubt werden, weil es viele Gegenargumente und Alternativen gibt. Ein sehr wichtiges Gegenargument ist die Verletzung der Menschenwürde. Man sollte kein Sterben aus Verzweiflung fördern, denn die Todkranken möchten meist nur sterben, weil sie das Gefühl haben, ihren Angehörigen zur Last zu fallen. Viele Patienten haben auch einfach nur Angst und wollen den Zeitpunkt ihres Todes selbst bestimmen. Doch wer soll ihnen zu ihrem selbst bestimmten Tod verhelfen? Ärzte wie in Holland und Belgien? Deutsche Ärzte sehen ihre Aufgabe darin Leiden zu lindern und nicht Leben zu töten.
Leiden zu lindern ist auch die Aufgabe der Hospizbewegung. Hospize ermöglichen den Sterbenden ihre letzte Zeit in Würde zu verbringen. Alle Mitglieder der Hospizbewegung arbeiten ehrenamtlich. Tag und Nacht stehen sie den Patienten zur Verfügung, obwohl manche noch dazu einen Beruf ausüben. Viele dort Arbeitenden haben eine Ausbildung zur Schwester. Oft sind die Angehörigen von Todkranken berufstätig und haben deshalb keine Zeit sich um jene zu kümmern. Die Hospize bieten ihnen die Möglichkeit für erschwingliches Geld die Todkranken aufzunehmen und sich intensiv rund um die Uhr um sie zu kümmern. Die Schwestern Pfleger des Hospiz waschen die Patienten täglich liebevoll und erfüllen ihnen alle ihre Wünsche, um ihnen den Gedanken an den Tod zu erleichtern. Die Hospize sind alle Licht durchflutet und hell eingerichtet, somit erinnert nichts an den Tod. Die Helfer und Helferinnen respektieren alle Wünsche der Patienten und versuchen auf alle Signale von ihnen zu achten. Egal was ein Patient möchte, die ehrenamtlichen Helfer gehen jeden Schritt mit. Gewisse Mengen an Schmerzmitteln stehen ihnen täglich zur Verfügung, um ihnen das Sterben zu erleichtern. Die Schmerzbehandlung ist ein Stück Lebensqualität. Mit aktiver Sterbehilfe hat es nichts zu tun.
Diese Schmerzbehandlung nennt man Palliativmedizin. Bei dieser Medizin geht es nicht darum dem Leben mehr Stunden zu geben, sondern den verbleibenden Stunden mehr Leben. Anstatt für die aktive Sterbehilfe zu stimmen, sollte man lieber die Hospizbewegung unterstützen, da sie die letzten Stunden der Kranken erträglicher macht und somit ein Sterben in Würde ermöglicht.
Ramona Himmelsbach und Annika Lenz (Klasse 9 c)
Auch wir sind gegen aktive Sterbehilfe:
Bei Befragungen sprach sich stets eine deutliche Mehrheit der Deutschen für die Einführung der aktiven Sterbehilfe aus, allerdings besteht bundesweit die Problematik der mangelnden Aufklärung - oftmals wird angenommen, aktive Sterbehilfe sei die einzige menschenwürdige Vorgehensweise bei finalen Schwersterkrankungen.
Tatsächlich existieren mittlerweile etliche Alternativen - wie z. B. die Hospizbewegung:
Über 100.000 Menschen engagieren sich mittlerweile ehrenamtlich für die Hospizarbeit, die allein durch Spenden und öffentliche Gelder finanziert wird.
Die Hospizbewegung arbeitet eng mit Palliativmedizin (moderne Form der Schmerztherapie bei Patienten mit fortgeschrittenen und permanent fortschreitenden Erkrankungen) zusammen - dabei entscheidet der Patient selbst (bis zu einer Obergrenze), wie viel Schmerzmittel er benötigt. Das Hospiz spricht den Patienten ein Recht auf Selbstbestimmung zu!
Neben der Schmerztherapie ist vor allem die Sterbebegleitung eine Säule der Hospizarbeit: Einfühlen in den Patienten und das Respektieren seiner Wünsche ist ausschlaggebend für ein menschenwürdiges Sterben - nicht dem Leben gilt es mehr Stunden zu geben, sondern den verbleibenden Stunden mehr Leben!
Nach diesem Motto arbeiten mittlerweile mehr als 1200 Hospizgruppen - diese stellen gute Versorgung, die sich jeder leisten kann.
Auch Ärzte sprechen sich gegen aktive Sterbehilfe aus, denn diese ist mit dem Eid des Hippokrates nicht vereinbar - Berufspflicht ist es, Leben zu erhalten, nicht zu töten, ihre Aufgabe ist das Lindern der Leiden, nicht die Beseitigung des Leidenden.
Allein schon bei der ärztlichen Entscheidung für oder gegen aktive Sterbehilfe ergeben sich Probleme: So wird in Holland oder Belgien oft "willkürlich" entschieden, wem aktive Sterbehilfe zukommen soll - auch psychisch Kranke sollen bei manchen Ärzten die Todesspritze erhalten haben. Nach Leidensstärke urteilen ist äußerst problematisch, denn Leid ist subjektiv - auch Angst ist Leid!
Von Seiten der Kirche sind schon seit Langem Proteste bekannt:
Der Wunsch nach passiver Sterbehilfe sei zu akzeptieren, welcher durch die so genannte christliche Patientenverfügung bekräftigt wird - aktive Sterbehilfe hingegen verstößt gegen das Fünfte Gebot - das Tötungsverbot -, allein Gott bestimmt über Leben und Tod.
Zudem mahnt die Kirche an, dass die Entscheidung eines Patienten zum Erhalt aktiver Sterbehilfe oft nicht unbeeinflusst ist: Die meisten sind verzweifelt, haben Angst - oder wollen ihren Angehörigen nicht zur Last fallen (wobei die Qual für selbige keineswegs so enorm ist, dass aktive Sterbehilfe angewandt werden müsste).
Der Theologe Hans Grewel formulierte, der Wunsch nach aktive Sterbehilfe drücke nicht den Wunsch nach dem Ende des Lebens, sondern den Wunsch nach der Beendigung des gegenwärtigen Zustandes aus ("So will ich nicht weiterleben").
Was nun gebraucht wird, ist die Aufklärung der Bevölkerung und die Förderung der Palliativmedizin - auf dass ein menschenwürdiges Sterben gewährleistet wird.
Jana Maier (Klasse 9 c)
Adel Mohsin und Yannick Farhand (Klasse 9 a)"