Geo-Kurs begutachtet Stadtvisionen für Lahr
Urbane Transformationen Lahr - Unter diesem Titel präsentierten Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) neun der rund 40 Arbeiten vom 10.-26.11.2023 auf dem Rathausplatz Lahr. Es handelt sich dabei um städtebauliche Entwürfe mit experimentellem Charakter zu drei Arealen im Westen des Lahrer Stadtgebietes. Drei dieser Areale – westlich der Innenstadt, Mietersheim und Langenwinkel - wurden zur Bearbeitung durch Studierende im vierten Semester des Bachelorstudiums Architektur am KIT ausgewählt. Die Aufgabe für die Studierenden bestand darin, für die ausgewählten Bereiche Vorschläge für die Entwicklung gemischter Quartiere zu erarbeiten, die sich in ihr Umfeld einfügen sowie Nutzungsvielfalt und städtische Dichte schaffen. Wie kann verantwortungsvoll umgebaut, umgenutzt und nachverdichtet werden? Welche Möglichkeiten der Nutzungsüberlagerung und -mischung sind denkbar und sinnvoll? Die Ergebnisse zeigen zukunftsweisende und experimentelle Gestaltungsansätze mit neuen Perspektiven. Sie verstehen sich als Impulse und Diskussionsbeiträge – bewusst ohne Bezug zu realen Planungen der Stadt Lahr.
Der Geographiekurs (Kurs Hr. Geier) nutzte im Rahmen der Unterrichtseinheit zur Stadtgeographie die Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung. Im Kurs waren zuvor Fragen diskutiert worden, wie nachhaltige Stadtplanung aussehen könnte, welchen Leitperspektiven die moderne Stadtplanung folgt und wo Konfliktpotenziale bei der Umsetzung lauern. Zuvor waren im Unterricht klassische Lehrbuchbeispiel wie die SmartCity Konzepte von Hamburg oder Kopenhagen betrachtet worden, nachhaltige Stadtplanung wurde anhand des Raumbeispiels Wien und verschiedenen Quartiersumgestaltungen in Berlin und skandinavischen Städten beleuchtet. Was liegt aber buchstäblich näher, als dies für die eigene Umgebung zu untersuchen? Insofern waren die Projektideen der Karlsruher Studenten eine willkommene Diskussionsgrundlage, die - zurück im Klassenzimmer - für so manche Kontroverse sorgte.
Martin Geier