Ruben Sträter Preisträger beim Landeswettbewerb

Eine andere Seite tut sich auf

Vier Tage intensiver Begegnung mit Gleichgesinnten und Gleichaltrigen, vier Tage Austausch mit Sprachprofis aus Kunst, Kultur und Wissenschaft, vier Tage, überquellend an Inspiration und Information, - dies war der eigentliche, in Sachwerten kaum aufzuwiegende Preis, den es beim 26. Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur" zu gewinnen gab. Ruben Sträter, Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr, gelang es, sich gemeinsam mit 19 weiteren Siegerinnen und Siegern dieses Schreibseminar im ehemaligen Kloster Ochsenhausen bei Biberach gleichsam zu erdichten.

Insgesamt 551 Einsender aus dem ganzen Land hatten sich in ihren Erzählungen, Sprachanalysen, Beschreibungen und Untersuchungen mit sieben sehr unterschiedlichen Themen und Fragestellungen befasst, die alle zur anspruchsvollen Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache und Literatur anregten. "Und plötzlich tut sich die andere Seite der Welt auf...." - mit der phantasievollen und ideenreichen Geschichte über das innere Erleben eines Komapatienten konnte Ruben Sträter die Juroren schließlich davon überzeugen, dass er wohl ein geeigneter Teilnehmer des Preisträgerseminars sein würde. Bei der Verleihung der Urkunden in Ochsenhausen am 8. Juli betonte eine der Gewinnerinnen dann jedoch, dass bei keinem von ihnen die Aussicht auf das Seminar den Ausschlag für die Teilnahme am Wettbewerb gegeben habe. Die Liebe zum Wort, der Spaß am Formulieren stand bei den meisten im Vordergrund und wurde auch von den Laudatoren der Jury und des Kultusministeriums besonders unterstützt: "Schreiben Sie weiter, bleiben Sie beim Schreiben!" Verschiedene Buchpreise sowie eine Mitgliedschaft in der Deutschen Schillergesellschaft Marbach werden diesen Wunsch sicherlich fördern. Genauso wertvoll aber scheint der Austausch der Preisträgerinnen und Preisträger untereinander gewesen zu sein: eine offenbar vielfältige, aber aufgeschlossene Gruppe, die die beglückende, herausfordernde, manchmal frustrierende Suche nach der geeigneten Formulierung, dem passenden Wort verbindet. Ruben Sträter jedenfalls möchte die dort gefundenen Kontakte auch weiterhin schreibend pflegen.

Uta Kronauer