Zu Besuch bei Goethe, Schiller & Co
Weimar, das ist die Klassikerexkursion in der Stufe 11, zumindest für die Deutsch-Leistungskurse. Bei wechselhaftem Frühlingswetter erlebten wir an drei Tagen, warum das vergleichsweise kleine Weimar einen derart großen Stellenwert in der deutschen Literaturgeschichte besitzt. Seitenblicke auf die Geschichte und die Architektur untermauerten den Stellenwert der Stadt.
In bewährter Manier absolvierten wir nach eine störungsfreien Bahnfahrt nach Weimar zunächst einen Stadtrundgang in Eigenregie, der - gespickt von zahlreichen Kurzreferaten - uns erst einmal mit der Dichtermetropole vertraut machte. Die beiden Kurs von Frau Dr. Knittel und Herrn Geier unternahmen praktisch das gleiche Programm, lediglich etwas zeitversetzt. Auf den Spuren des klassischen Viergestirns Goethe, Schiller, Herder und Wieland durchstreiften wir die Stadt und schon bald waren die Wege bekannt. Herzogin Anna Amalia und Herzog Carl August prägten das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach ganz besonders. So war die Besichtigung des Rokokosaales der Anna-Amalia-Bibliothek ein ganz besonderes Highlight. Aufgrund eines (fehlerhaften) Feueralarmes mussten wir gleich zu Beginn die Bibliothek kurz verlassen, als die Feuerwehr dann erkannte, dass es nicht brannte, durfte man wieder hinein. Manch einer vermutete schon ein ganz besonders authentisches Besichtigungsprogramm dahinter, da man seit dem verheerenden Brand im Jahre 2004 ja sehr sensibel auf ein mögliches Feuer reagiert.
Im Rahmen des Führungsprogramms der Klassik Stiftung Weimar besichtigten wir zahlreiche Dichterhäuser und Gedenkstätten. Den Auftakt bildete das Wittumspalais der Anna Amalia, gefolgt vom Schillerhaus und einer Parkführung, die in Goethes Gartenhaus endete, das uns bei strömendem Regen bereitwillig aufnahm. Von dort ging es später zum Römischen Haus, das für den Klassizismus in Weimar eine ganz besondere Rolle spielt. Am Freitag war dann mit einer Führung durch das Goethe-Nationalmuseum und Goethes Wohnhaus am Frauenplan das Besuchspensum erfüllt. Manch einer gönnte sich dann ein letzte Mal eine Thüringer auf dem Markt, bevor wir dann unser Gepäck im Hostel holten und den Weg zum Bahnhof antraten. Dabei weinte uns die Stadt furchtbar hinterher, denn nach einem heftigen Platzregen kamen wir völlig durchnässt am Bahnhof an. Daher gestaltete sich die Rückfahrt sehr ruhig, nicht zuletzt, da wir aufgrund eines ausgefallenen Zuges ganz schön in den Waggons verteilt waren.