Das Mütterchen hat Krallen - Prag lässt nicht los...
Prag - auf den Spuren Kafkas
Die Reise nach Prag wurde durch einen eintägigen Aufenthalt in Berlin eingeleitet. Nach der späten Abfahrt um 23.20 Uhr in Lahr kam der Kurs morgens in der Hauptstadt an, wo es dann relativ schnell mit dem Programm los ging. Nach der Besichtigung des Reichstages, Kanzleramts, Brandenburger Tors und der Kontrolle der Schrittzähler haben sich die einzelnen Gruppen aufgemacht Berlin auf eigene Faust zu entdecken. Um sich von der deutschen Brauereikunst angemessen zu verabschieden wurden dabei auch die Kneipen Berlins angesteuert.
Am darauffolgenden Tag fand die Überfahrt in die Tschechische Republik am frühen Morgen statt. Beim Beziehen der Zimmer im Hotel Czech Inn? schloss sich eine kleine Gruppe von ehemaligen Maxlern und diesjährige Abiturienten an, welche sich von Prag nicht ohne eine Nostalgie Tour losbinden konnten. Die kommenden Tage waren geprägt von den kulturellen Ausflügen in deren Zentrum die Prager Altstadt stand. Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke, das Alte Rathaus und das Táncicí dum (Tanzendes Haus) wurden gepaart mit dem Besuch in Gasthöfen und Cafés. Um zu den vielen Stationen zu gelangen musste die Gruppe mit der Hilfe von Herrn Geier, der diese Studienfahrt traditionell anbietet, durch ein schier undurchschaubares Labyrinth von Kleinstraßen und U-Bahnlinien navigieren. Bei den Ausflügen zum jüdischen Viertel Josefov, zum Burgberg und dem Botschaftsbezirk war es unmöglich nicht täglich an mindestens zwei der vielen Wohnorte des berühmten tschechischen Schriftstellers Franz Kafka vorbeizulaufen, unter dessen Motto die Studienfahrt auch stand. Diese Erfahrung wurde anschließend durch die Besichtigung des neuen Kafka Museums gekrönt, welche eine Gelegenheit bot in das Leben und die Psyche Kafkas einzutauchen. Bei so vielen Sehenswürdigkeiten und anderen Stationen war es nicht schwer, das von Herrn Geier gesetzte Ziel 30.000 Schritte täglich zu laufen, zu erreichen. Wohl verdient gab es danach jeden Abend ein Abendessen in einem der vielen traditionellen Restaurants der tschechischen Hauuptstadt, in denen auch die tschechische Brauerei mit ihren verschiedenen Biersorten nicht zu kurz kam. Dieses vielfältige Sortiment wurde von kleineren Gruppen auch auf nächtlichen Ausflügen in die Biergärten der Stadt nochmals genauestens erforscht.
Auch am letzten Tag durften die Schüler nach einer kurzen Wanderung die Stadt noch einmal alleine erkunden um Einzukaufen oder eine Bootsfahrt über die Moldau in einem Tretboot zumachen. Wichtiger Bestandteil der Studienfahrt nach Prag war, wie jedes Jahr, auch ein Abend im zweitgrößten Club ganz Europas, dem "Karlovy láznì?. Die Gemeinschaft aus Jugendlichen etlicher Nationalitäten bot eine willkommene Abwechslung für alle, die sich im Takt der Musik endlich mal austoben wollten. Auf solche Nächte folgte immer ein exquisites Frühstück in einem der vielen vornehmen Cafés der Stadt, welche alle Teil der berühmten Kaffeehauskultur Prags sind. Doch alles Gute hat auch sein Ende und so verging auch diese Studienfahrt zu schnell und die Rückreise, welche den gesamten Samstag einnahm, wurde teils widerwillig angetreten. Auch dieses Mal mit einem einstündigen Aufenthalt in der Hauptstadt. "Prag läßt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen.", schrieb Kafka einst. Doch die wahre Bedeutung dieser Aussage wird einem erst nach einem solch ereignisreichen, wenn auch viel zu kurzem, Aufenthalt in der tschechischen Hauptstadt klar, wie es auch diese Studienfahrt war.
Márton András Kósa