¡Pura Vida! – zwei Wochen beim Austausch in Costa Rica
„Hablas español?“ - „Sí, pero solamente un poquito“.
So wurden wir 11 Schülerinnen und Schüler vom Max-Planck und dem Clara-Schumann-Gymnasium Lahr am Flughafen in Costa Rica am 17.10.25 direkt mit einer Vielzahl an unbekannten Wörtern begrüßt. Und so zog es sich durch den ganzen Austausch. Ganz schnell wurde uns klar, dass es am einfachsten und effektivsten ist, einfach freundlich zu lächeln und zu nicken. Verstanden haben wir jedoch - am Anfang zumindest - wenig.
Die erste Woche verbrachten wir in der Gastfamilie und gingen mit in die Schule. Dort zeigte sich sofort ein großer Unterschied: fast alle waren am Handy, manche hatten die Füße auf dem Tisch und Unterricht gab es irgendwie auch nicht wirklich. Später stellte sich heraus, dass es keineswegs normal, sondern nur kurz vor den Ferien war.
Das alltägliche Frühstück war „Gallo pinto“: Reis mit Bohnen und Rührei, welches wir auch oft gegessen haben. Ein großes Event war der Día del Alemán, der Deutschtag. Dafür bastelten wir Chrysanthemen, pusteten Ballons auf, befestigten Girlanden an der Decke und gestalteten Plakate. Durch gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. Bingo und Kahoot spielen, kamen die verschiedenen Kulturen in Verbindung und wir haben alle viel gelacht.
In der zweiten Woche reisten wir Deutschen als Gruppe nach La Fortuna und anschließend nach Puerto Viejo. Am ersten Ort besuchten wir beeindruckende Wasserfälle, wo es sogar möglich war, in eiskaltem Wasser zu baden. Gleichzeitig gab es auch heiße Quellen, in denen wir uns super entspannen konnten. Morgens wurden wir mit Blick auf den Vulkan Arenal geweckt, auf den wirvon unserem Balkon aus perfekt schauen konnten. Abends ließen wir den Tag im Pool oder bei gemeinsamen Spielen, wie z.B. Uno (mit sehr verrückten Regeln!) ausklingen.
Ein Highlight waren die „Hanging bridges“ im Regenwald sowie Ziplining über den Wäldern Costa Ricas mit Blick auf den Vulkan mit Stausee. Bald schon hatten wir viele neue Freunde gewonnen, u.a. einen Hund namens Pedro. Da wir in Airbnbs gewohnt haben, hatten wir jeden Tag verschiedene Kochteams. Dies hat bis auf ein paar kleinere Verbrennungen und sehr knusprigen Nudeln super funktioniert.
In Puerto Viejo haben wir ein Zimmerfenster mit einer Müslischachtel geflickt, weshalb ein Tiger an unserem Fenster zu sehen war. In freier Natur haben wir logischerweise keinen gesehen, dafür aber ganz viele andere Tiere: Faultiere mit Baby, Affen, Waschbären, eine Schlange, Krebse, Pelikane, Schildkröten und Leguane.
Insgesamt hatten wir einen sehr intensiven und erlebnisreichen Austausch, bei dem wir nicht nur in die Sprache und Kultur, sondern auch in eine neue Lebensweise eingetaucht sind: Pura vida! ein Ausdruck, den man für alles benutzen kann: zur Begrüßung, Verabschiedung, um sich zu bedanken und generell einfach immer, wenn man locker drauf ist. Es ging alles viel zu schnell vorbei, aber wenigstens konnten wir auf dem Rückflug gut schlafen, da wir das Flugzeug fast für uns alleine hatten - pura vida!
Emilia & Mara