Rhetorik-Training der zehnten Klassen am MAX
Vor einem Publikum selbstbewusst, authentisch und überzeugend aufzutreten, ist eine Fähigkeit, die sowohl im mündlichen Abitur, in gleichwertigen Feststellungen von Schülerleistungen (GFS) sowie auch später im Berufsleben unverzichtbar ist. Die Kunst der Rhetorik ist jedoch nicht einfach und sollte deshalb gelernt und geübt sein.
Am Mittwoch, den 13.04.2022, nahmen die drei zehnten Klassen des MAX an einem Rhetorik-Training des „Netzwerk Praktische Rhetorik" des Regierungspräsidiums Freiburg teil. Dazu kamen fünf Trainerinnen und Trainer des Netzwerks einen ganzen Vormittag an unsere Schule.
Nachdem wir in fünf Gruppen unterteilt worden waren, erhielten wir im Laufe des Vormittags verschiedene Aufgaben, anhand derer wir unsere rhetorischen Fähigkeiten schulen sollten. Zu Beginn sollten wir beispielsweise in verschiedenen Situationen im Stuhlkreis umherlaufen: als stünde man auf Glut, als versinke man im Schnee und schließlich auch, als liefe man auf Eis. Zu Beginn schienen die meisten Teilnehmer noch verlegen und kamen kaum aus sich heraus, was sich im Laufe des Trainings deutlich änderte. Anschließend lasen wir zusammen gleichzeitig einen Text mit besonderer Betonung auf bestimmten Vokalen vor. Diese Aufgabe war besonders lustig und ließ uns häufig schmunzeln.
In der nächsten Phase des Rhetorik-Trainings sollten wir erfahren, wie man nicht bloß mit Emotionen spielt, sondern diese auch in Einklang mit dem Körper und dessen Haltung bringt. Dafür bekamen wir zwei Sätze, die aus Nonsens-Wörtern gebildet wurden und daher relativ komplex zu lesen waren. Es war uns frei, welchen wir wählten, allerdings wurde uns eine Emotion zugeteilt, in der wir ihn sprechen sollten. Interessanterweise wurden die Gefühle mit Leichtigkeit herausgehört, sodass diese Aufgabe für unsere Gruppe ein Erfolg und der erste Schritt zum authentischen Auftreten vor Zuhörern war. Als alle präsentiert hatten, wurden mehrere Bilder mit einzelnen Strichen, Kreisen und Flecken darauf gezeigt, zu denen wir uns gruppenweise eine Geschichte einfallen lassen und diese vorstellungsreif einüben sollten. Diese Arbeitsphase war interessant und lustig, auch die Geschichten, die wir uns einfallen ließen. Auch von den Erzählungen der anderen Gruppen zu hören, war spannend. Jede Gruppe hatte meines Erachtens Spaß an der Aufgabe und setzte diese hervorragend um. Auch das rhetorisch souveräne Auftreten kam nicht zu kurz.
Schließlich bekamen wir die Aufgabe, aus einem Beutel einen Gegenstand zu ziehen, zu welchem wir nach kurzer Überlegung eine Darlegung bezüglich seiner unantastbaren Wichtigkeit in der Gesellschaft vor der Gruppe präsentieren sollten. Die Idee war es, diesen Gegenstand überzeugend und authentisch sowie auch selbstbewusst als besonders und essenziell darzustellen. Dabei entstanden interessante Begründungen und schon beinahe Werbeslogans, die ich persönlich sehr faszinierend fand und die mir im Kopf geblieben sind. Auch die Art des Auftretens vor der Gruppe war bei vielen souverän.
Obwohl ich einige der Übungen schon kannte, fand ich das Rhetorik-Training sehr lehrreich. Der Unterschied zwischen den Präsentationen am Anfang des Tages und denen am Ende des Trainings war meines Erachtens hoch, was zeigt, dass ein Lerneffekt vorhanden war. Die Arbeitsatmosphäre in meiner Gruppe war sehr angenehm, weshalb das freie Entfalten bei den Übungen für alle gegeben war. Die Erkenntnisse aus dem Training werden uns helfen, das nächste Mal vor einer Gruppe selbstbewusst, authentisch und überzeugend aufzutreten.
Milla Hermann, 10c