Lahrer Wissenschaftler setzt neue Maßstäbe
(ms) Professor Dr. Wilhelm Schabel, der 1992 am Max-Planck-Gymnasium Lahr Abitur machte, wurde in Karlsruhe mit einer ehrenvollen Aufgabe betraut:
Er wurde Inhaber einer Shared Professorship am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), nachdem am 8. Juli der baden-württembergische Landtag den Weg für den Zusammenschluss von Universität Karlsruhe (TH) und Forschungszentrum Karlsruhe GmbH zu diesem Karlsruher Institut für Technologie frei gemacht hatte. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Es baut auf das Wissensdreieck Forschung - Lehre - Innovation. Es setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an.
Die geteilte Professur des in Lahr aufgewachsenen Wissenschaftlers ist die erste, an der gleich drei Unternehmen als Industriepartner beteiligt sind: Bayer, BASF und Roche. Neben der Professur finanzieren die vier Partner den Aufbau eines Lehrstuhls und einer institutsübergreifenden Plattform Thin Film Technology". Diese TFT-Technologie bezieht sich auf Aufbau und Eigenschaften dünner Schichten sowie die zu ihrer Herstellung erforderliche Apparate- und Prozesstechnik. Die Schichten sind zwischen wenigen Mikrometern und wenigen Nanometern fein.
Die Professur Wilhelm Schabels ist am Institut für Thermische Verfahrenstechnik des KIT angesiedelt und inhaltlich eng verbunden mit dem Institut für Nanotechnologie, dem Lichttechnischen Institut sowie dem Institut für Mechanische Verfahrenstechnik. Der Lahrer Wissenschaftler arbeitet sozusagen geteilt - sowohl am KIT als auch in den Unternehmen und in Kooperation mit diesen. Als besonders zukunftsträchtiger neuer Markt gilt die organische Elektronik mit organischer Photovoltaik. Weitere Projekte beziehen sich auf medizinische Diagnose-Teststreifen, auf Coatings und Lacke sowie funktionelle dünne Schichten und Strukturen für Dünnschichtbatterien und optische Folien.
Wilhelm Schabel fühlt sich mit seiner Heimatstadt Lahr noch immer sehr verbunden. Seine Eltern leben hier, außerdem seine Schwester mit Familie, und auch seine Frau ist eine Lahrerin. Auch zu seiner alten Schule, dem MPG, hält der junge Wissenschaftler regelmäßigen Kontakt.
Im September dieses Jahres leitet Professor Schabel das "European Coating Symposium", auf dem Experten aus Forschung und Industrie neue Entwicklungen rund um Flüssigfilm-Beschichtungsverfahren erörtern. Das zweijährliche Symposium findet erstmals in Karlsruhe statt und wird von Schabel und seiner Gruppe organisiert.