Chinaaustausch (23.10.07-06.11.07)

1., 2. und 3.Tag

26.10.07
Zwar ist unser Hotel ganz komfortabel, aber eine Internetverbindung kommt dank toter Leitungennicht zustande. Pech! Wir versuchen es jetzt jeden Tag in der Schule. Das ist die andere Seite Chinas.

Heute allerdings haben wir nur die Sahneseite der Nation erlebt. Wir sind gut angekommen. Es gab keinerlei Schwierigkeiten. Ein großartiges, weil beeindruckendes Erlebnis war die Fahrt mit dem Transrapid. In 7 Minuten waren 30 Kilometer überbrückt. Kaum ist der Zug auf Höchstgeschwindigkeit 431 km/h, muss er schon wieder abbremsen. In der Ca Yang Highschool N° 2 standen schon alle bereit und erwarteten uns ganz aufgeregt. Nach wenigen Begrüßungsworten wurden alle SchülerInnen von ihren chinesischen Gastfamilien mit großen farbenfrohen Blumengebinden empfangen und anschließend nach einem Gruppenfoto in ihr neues Zuhause für eine ganze Woche gefahren. Es war gerade Rushhour: ein Erlebnis. Wir werden nie mehr über Lahrer Verkehrsverhältnisse schimpfen können.

25.10.2007
Inzwischen haben wir aus Asien per mail Nachricht erhalten, dass die ganze MPG Gruppe glücklich gelandet, erschöpft, aber überwältigt war vom herzlichen Empfang der chinesischen Gastgeber. Technische Schwierigkeiten haben dazu geführt, dass noch keine Bilder übermittelt wurden.

23.10.2007
Das dritte Chinaabenteuer hat begonnen. 29 Schüler und Schülerinnen haben sich um 13.30 Uhr mit dem stellvertretendem Direktor des Max-Planck-Gymnasiums Rainer Wieckenberg, der sich von seiner Gattin Birgit unterstützen lässt, wieder einmal auf den Weg nach Shanghai gemacht. Frau Haubner und Herr Schlegel komplettieren das Begleitteam.
19.15 Uhr ist der Start des Air Eastern China Flugzeuges in Frankfurt vorgesehen. Wir wünschen einen guten Flug und einen guten Austausch im Reich der Mitte.
 

3. und 4. Tag

Schultag mit Zirkusartistik am Abend Die beeindruckendsten Erlebnisse waren immer wieder die absolut beeidruckenden Begegungen mit der chinesischen Kochkunst, zusammen mit kultivierten und lebenslustigen Chinesen. Nach dem Essen besuchten wir 2 chinesische Lehrer in ihrem Zuhause. Ihre Art zu wohnen ist ausstattungsmäßig beindruckend. Heute Abend trafen wir uns mit unseren Schülern und gingen gemeinsam in den Zirkus. Was wir dort erleben durften, versetze uns in Erstaunen. Chinesische Akrobatik in vollendeter Form. Das Publikum spendete tosenden Beifall. Gruß von der China-Crew.

Der Zirkus von Shanghai hat ein eigenes festes Gebäude. Die Technik ist exzellent, nicht nur für die Akrobatik, auch für die Bühnenschau. Auge und Ohr werden mit einbezogen, für die Musik sorgt eine live-band, je nach Darbietung mit östlicher oder westlicher Musik. Die einzelnen Nummern faszinieren. Die Akrobaten müssen Gummiknochen und -bänder haben. Eine Motorradschau lässt einem fast den Atem stocken. Aber auch Trapez, Trampolin, Jonglieren,Artistik und Sprünge beeindrucken. Die Choreographie der verschiedensten Darbietungen ist gut abgestimmt und abwechslungsreich, die eineinhalb Stunden verfliegen im Nu. Die ganze Vorführung ist ein Feuerwerk an und Tanz mit wundervollen Kostümen und Hintergrundbildern.
 

Der Süden

Bericht von Donnerstag, 1.11.07

Heute sind wir in Wuxi angekommen, eine Kleinstadt von rund 4 Millionen Einwohnern. Nach dem Checkin im Hotel sind wir gleich ins Restaurant zum Essen gefahren. Essen ist in China sehr wichtig: Morgends, mittags und abends wird warm gegessen. An der Küste stehen normalerweise Fisch und Meeresfrüchte ganz oben auf dem Speiseplan. Seit wir Shanghai verlassen haben hat sich das doch geändert. Wir haben den Eindruck, dass die Köche hier mit Pfeffer und Chili arbeiten und es am besten ist,immer ein gefülltes Glas vor sich stehen zu haben. Hier wie in Hanghzou trinkt man am liebsten grünen Tee, sets aufgebrüht mit heißem, aber nicht kochenden Wasser. Die Teeblätter bleiben im Gefäß und können so bis zu fünfmal aufgegossen werden. Dieses Wissen erlangt man, wenn man die in englischer Sprache gegebenen Informationen aufnimmt. Englisch ist hier die einzige Möglichkeit, sich auch mit dem Guide zu verständigen. Kein Restaurant ist auf Ausländer eingestellt und auch in den Hotels, die übrigens sehr gut sind, finden wir jemanden, der Englisch spricht.
Wuxi war früher, v or 3500 Jahren, Zentrum der Zinnproduktion. Als die Minen schließlich versiegten, blieb Wuxi, übersetzt ohne Zinn", wegen seiner Lage am vom Kaiser gebauten großen Kanal ( 1900 km lang ) weiterhin wichtig. In den heutigen Fabriken und Werkshallen werden Elektronik, Maschinen und Pharmazeutika hergestellt.
Die uns hier gezeigten Filmkulissen lohnen den Aufwand nicht. Die anschließende Bootsfahrt auf demTaihusee war schön, aber, da nur 15 Minuten dauernd, kurz.Man sagt hier würden über 30 Sorten Fisch gefangen. Wir sind uns sicher: Sie werden in den Fischteichen der Gegend ebenso gezüchtet wie die Süßwasserperlen hier kultiviert werden.
Morgen geht es nach Suzhou. Die Chinesen meinen: "Im Himmel gibt es das Paradies, auf Erden Suzhou". Wir werden sehen.

Bild 5: Teeplantage
Bild 6: Bild einer Aufführung noch in einem Shanghaier Theater: traditionelle Musik mit Tanz
 

Der Süden wird verlassen

Heute sind wir nach Suzhou aufgebrochen. Ein Unterschied zu Hangzhou oder Wuxi fällt nicht auf. Es sind Städte, die durch viel Wasser und Grün gekennzeichnet sind. Aber wenn man durch diese Städte fährt, sieht man nur Straßen, Hochhäuser, Verkehr und zwischendurch den Kaiserkanal. Logisch dass wir hier auch einen Fotostopp einlegen und auch auf einem dort gelegenen Flohmarkt unsere Verhandlungskunst anwenden können. Logisch begegnen wir hier überall europäischen Touristen. Wie in China wohl allgemein üblich, werden diese alle an dieselben Plätze geführt. Die Attraktion Suzhous ist wohl der Tigerhügel. Hier fallen uns die vielen chinesischen Touristen auf, die heute alle eine orangefarbene Baseballmütze tragen. Warum wir hier sind und was den Garten gerade für Chinesen so interessant macht erfahren wir schnell. König He Lu, der Stadtgründer Suzhous liegt hier unter einem künstlich aufgeschütteten Hügel begraben. Hier lässt sich jeder Chinese ablichten. Am morgigen Vormittag werden wir hier noch eine Seidenstickerei besuchen. Und dann werden wir gegen 19. 20 Uhr Ortszeit den Nachtzug nach Peking besteigen. Fahrtdauer: 10 Stunden. Wir sind in 4-Soft-Seat-Abteilungen untergebracht. Wir sind gespannt. Lahr vermarktet nicht allein die Idee einer Chrysanthema, wie das Bild aus Wuxi vom heutigen Morgen zeigt."