EK-Neigungskurs im Nordschwarzwald

Am 8.11.2011 nutzte der EK-Neigungskurs (EK2, Kurs Geier) einen wunderschönen Herbsttag zu einer Tagesexkursion in den Nordschwarzwald. Den Auftakt bildete Freudenstadt mit seinem siedlungsräumigen Gepräge und seiner exponierten Lage samt Verkehrsgunst am Ostsaum des mittleren Schwarzwaldes. Immerhin kann die Schwarzwaldstadt mit dem größten Marktplatz Mitteleuropas aufwarten und stellt mit seinem mühleförmigen Siedlungsgrundriss eine Besonderheit dar, was auch in der Architektur fortgesetzt wird, denn die Winkelkirche nach dem Entwurf von Heinrich Schickhardt ist zweifelsfrei außergewöhnlich. Über die Schwarzwaldhochstraße ging es am Mummelsee vorbei zum Naturschutzzentrum am Ruhestein. Die dort beheimatete Ausstellung öffnet den Blick für die Sensibilität des Ökosystems Wald und erläutert anschaulich die Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte des Exkursionsraumes. Schließlich führte eine kleine Wanderung hinauf bis zum Eutinggrab, von welchem ein außerordentlicher Blick auf den Nordschwarzwald fällt und man trotz kilometerweiter Sicht keine einzige Siedlung entdeckt. Unterhalb des Eutinggrabes liegt ein Karsee, Relikt der letzten Eiszeit und eine lokale Besonderheit im Nordschwarzwald. Anders als im Südschwarzwald gab es hier keine Tal- oder Plateauvergletscherung, lediglich die - nach Metz - 129 Kare zeugen von der glazialen Prägung. An der Schwarzenbach-Talsperre, Teil des Rudolf-Fettweis-Kraftwerkes, vorbei ging es dann hinab ins Murgtal mit einem kurzen Halt in Forbach. Dort befindet sich u.a. die längste freitragende und überdachte Holzbrücke Europas aus dem Jahr 1778. Weiter in Richtung Gernsbach reihen sich schließlich die Karton- und Papierfabriken auf. Wir nahmen jedoch die Route abermals auf die Höhe, diesmal in Richtung Hohloh mit dem Hohlohturm. Dieser bietet einen faszinierenden Blick bis in den Stuttgarter Raum und wir konnten im Süden sogar stellenweise die Alpen erkennen. Unweit des Hohlohtumes liegen die Hochmoore am Kaltenbronn, welche mit ihrer typischen uhrglasförmigen Aufwölbung eine einzigartige Naturlandschaft darstellen. Bad Wildbad zeigte sich dann am Nachmittag als ein Ort, der - trotz verschiedener Gesundheitsreformen und den Auswirkungen auf den Kur- und Bädertourismus - eine gewisse Blüte bewahren konnte. Dies hängt sicherlich auch mit den entschlossenene Verkehrskonzepten zusammen, so zum Beispiel die Untertunnelung der Stadt (Meisterntunnel) und ganz besonders die Verlängerung der Stadtbahn bis in den Kurpark. Schließlich ging es das Enztal weiter hinab nach Neuenbürg, welches an einem idealtypisch ausgeprägten Umlaufberg liegt. Leider war es inzwischen dunkel geworden, denn den Nordschwarzwald hätte noch viele lohnende Ziele zu bieten gehabt?

Fotos: Ayse Öger, Rim Sayed-Ahmad