Aktuell: China-Austausch 2012
Ni hao aus China.
Zunächst erst einmal das Wichtigste: wir sind alle gut und gesund angekommen ... aber nun der Reihe nach. Heute, am Samstag, den 27.10.2012 war großer Abreisetag, und es ist doch wirklich erstaunlich, wie groß Koffer sein können. Darüber staunte auch der Busfahrer, der im Lahrer Schneefall alle Koffer in den Bus packen sollte. Er hat es aber letztendlich geschafft, und es konnte losgehen nach Frankfurt...
Ankunft in China
Wir hatten viel Zeit eingeplant und wollten am Flughafen eigentlich noch ein wenig bummeln. Daraus wurde aber nichts, da in Frankfurt verstärkte Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wurden, und so waren wir nach der Sicherheitskontrolle gerade mal 5 Minuten am Gate saßen, schon durften wir ins Flugzeug. Hier gab es erst einmal schlechte Nachrichten: da der Flieger auf einen noch nicht eingetroffenen Flieger warten musste, standen wir erst einmal zwei Stunden in Parkposition - nicht so ganz prickelnd. um 16.50 Uhr durften wir dann endlich zum Takeoff antreten. Der verlief, wie der gesamte Flug - recht Ereignislos, so wie es eben sein sollte. Was wirklich gut war, war, dass im Flieger jeder Sitzplatz einen eigenen Monitor und eine eigene Steuerungseinheit hatte. So konnte man sich den langen Flug mit Videospielen und Filmen (auf Englisch ;-)) ganz gut vertreiben. Es war allerdings auf die Dauer ein wenig eng, daher haben wohl nur wenige etwas schlafen können. Um 8.50 Uhr Ortszeit landeten wir dann. Der Checkout und das Holen der Koffer verlief völlig problemlos und unerwartet schnell - die Koffer waren schon vor uns aus dem Flugzeug und kreisten auf dem Gepäckband. Allerdings sollte man in chinesischen Flughäfen nicht versuchen, zu fotografieren. Dies ruft sofort einen Sicherheitsbeamten auf den Plan, der einen energisch auffordert, die Fotos wieder zu löschen und die Kamera wegzupacken. Die Minhang High School schickte einen eigenen Schulbus, der uns am Flughafen abholte, und nach kurzer Fahrt wurden wir von flaggeschwingenden jungen Chinesen begrüßt. Viele konnten ihren Austauschpartner schon aus dem Bus heraus erkennen, da per E-Mail einige Fotos von China nach Deutschland und zurück gewandert waren. Zunächst wurde jeder Schüler von seiner Austausch familie begrüßt und nach dem Gruppenfoto ging es in die Aula, wo zur Begrüßung einige Reden durch Direktion und chinesische Verbindungsschüler gehalten wurden. Danach fuhren alle Austauschschüler mit ihren chinesischen Gastfamilien nach Hause und haben vermutlich erst einmal ein kleines Nickerchen gehalten. Soweit für heute,
Zaijian, bis bald.
Zhao hao - Guten Morgen aus China.Heute war unser erster wirklicher Schultag. Um 7.30 Uhr ging es los mit dem Fahnenappell, 3000 - 4000 Schüler der Minhang High und ihrer Middle School stellen sich jeden Montag auf, um die chinesische Fahne zu hissen und die Schulfahnen ebenfalls aufzuziehen. Dabei wir das Schullied gesungen.
Danach beginnt der Unterricht: für die deutschen Schüler heißt das, dass sie zunächst in Gruppen zu 6 Leuten am Englischunterricht der Klasse 11 teilnehmen.
Danach standen Wahlfächer zur Auswahl: es gab schon interessant klingende Dinge, leider waren die dann ausschließlich auf Chinesisch und somit leider nicht verständlich. Nunja, man lächtelt, geht seinen Gedanken nach oder Schläft ein wenig.
Schon um 11.30 gibt es Mittagessen: wir essen in einem Nebenraum der Riesenmensa, und die Chinesen stellen uns das Essen schon zuvorkommend an den Tisch. Leider hat dies den Effekt, dass das Essen schon kalt ist, wenn manche - leider etwas zu spät - aus dem Unterricht kommen. Es war auf jeden Fall nett gemeint.
Nach dem Mittagessen genießen wir den Luxus von weiteren 60 Minuten Mittagspause, die genutzt werden kann, um im Computerraum Mails zu schreiben, zu lesen, oder mit den Chinesen gemeinsam Sport und Spiel zu betreiben. Diese Pause nennt sich Mittagsruhe".
Danach werden wir Deutschen allein unterrichtet: zunächst in der Kunst der chinesischen Kalligraphie, danach nehmen wir am Musikunterricht teil. Der chinesische Musiklehrer ist völlig überrascht, dass wir nicht in der Lage sind, die Töne in der italienischen Tonleiter (do-re-mi-fa-so-la-si-do) zu singen und lacht herzlich, als wir erzählen, dass wir nur la-la-la singen, wenn ein Lied keinen Text hat. Auf jeden Fall lernen wir einige chinesiche Instrumente kennen, dürfen sie hören und anfassen, manche probieren auch aus, ob ihnen Töne zu entlocken sind - was aber nicht immer ganz so einfach ist, wie es scheint.
Unsere letzte Stunde für heute ist die Vorstellung des Schulnetzes und der Homepage der Schule, die einen extra Blog für uns aufmacht, in dem wir unsere Erfahrungen aufschreiben sollen, unsere Erlebnisse und uns sogar mit den Austauschpartnern Diskussionen im Forum stellen können.
Leider ist das ein wenig Arbeit, denn es wird gewünscht, dass wir jeden Tag einen kleinen Eintrag in das Forum machen.
Um 17 Uhr ist es dunkel in Shanghai, Regen zieht auf und die Schule ist beendet. Es war ein langer, arbeitsreicher Tag, und wir fahren müde nach Hause. Morgen werden wir wieder viel erleben und auch einen kleinen Ausfllug ins Zentrum machen.
Wan an - Gute Nacht aus China
Wir sind zu laut! .....
... deswegen dürfen wir während des laufenden Unterrichts nicht mehr durchs Schulhaus gehen ;-)
Aber dieses Schulhaus sieht auch ganz anders aus: dünne Holztüren und Schiebefenster trennen Klassenzimmer von Treppenhaus und Gang. Außerdem steht die Tür zu den Zimmern sowie die Fenster meist offen. Eine wirkliche Schallisolierung gibt es nicht, die Wände sind papierdünn ....
... und deutsche Schüler reden eben gern miteinander. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Anschauungen von Disziplin aufeinander. Dennoch fühlen wir uns wohl, die Chinesen sind nett, auch wenn vieles anders ist als bei uns in Deutschland.
Heute hatten wir leider Regen und es war sehr kühl. Da an der Minhang mangels Sporthalle Sport immer draußen stattfindet, fiel die geplante Morgengymnastik sowie der Kungfu-Unterricht aus, wie eben der Sportunterricht bei schlechtem Wetter hier einfach gestrichen wird. Da chinesiche Schüler immer alles Material mit an der Schule haben, sind sie ja auf jedes Fach vorbereitet. So findet eben einfach etwas anderes statt. Wir hatten heute stattdessen Porzellanbemalung und Einführung in die Peking Oper.
Als erstes sollte ein Porzellanteller mit Acrylfarben bemalt werden. Das ist vielen außerordentlich gut gelungen, sodass der Kunstlehrer statt ursprünglich 10 Tellern, die er in die Ausstellung für unsere Abschiedsfeier am Samstag nehmen wollte, gleich einmal 12 ausgesucht hat, und noch traurig war, dass er nicht mehr auswählen durfte. Außerdem waren wir so schnell fertig, dass wir eine Stunde Pause hatten.
Danach gab es wieder Musikunterricht. Der Musiklehrer stellte die verschiedenen Charaktere der Peking Oper, ihre Geschichte und Merkmale der Oper vor. Danach durften wir Rhytmen üben, die wir dann an verschiedenen Instrumenten üben sollten.Am Ende haben dann alle Instrumente zusammen die charakteristische Quäkmusik der Peking -Oper ausgemacht. Manchen ist das außerordentlich gut gelungen, manche sind musikalisch eher nicht begabt.
Nach einem recht guten Mittagessen gab es dann wieder die Mittagsruhe im Computerraum, bevor wir trotz Regen in einen alten Stadtteil im Bezirk Minhang fuhren, der Qi Bao - die Sieben Schätze - genannt wird. Hier sieht man die Häuser, die wir uns immer als typisch chinesisch vorstellen. Ein Geschäft reiht sich ans andere, ein Straßenhändler an den anderen. Der Geruch nach Gebratenem ist recht gewöhnungsbedürftig, es gibt Wacheleier, Hühnerfüße, Wachteln, Haxen und andere Dinge zu kaufen, die frei zugänglich für jeden herumstehen. Insgesamt ist es doch eher touristisch, aber es sind schon sehr viele Chinesen auf den engen Gäßchen zu sehen. Leider haben wir sehr lange hierher gebraucht - der Verkehr ist unglaublich, es gibt zu Stoßzeiten kein Durchkommen und es scheint, jeder fährt wie er will. Dennoch gibt es verhältnismäßig wenig Unfälle. Wegen der langen Hin - und Rückfahrt haben wir nur eine Stunde Zeit, alles anzusehen, aber man höre und staune: alle deutschen Schüler waren wieder pünktlich im Bus. Soetwas wäre in Deutschland nie passiert! ;-)
Wieder an der Schule zurück stärken wir uns mit heißem Kaffee und warten auf unsere Austauschschüler. Da der Unterricht eigentlich bis 17 Uhr geht, kommen sie nur nach und nach ab 16.30 an, da viele nur ungern früher von ihren Lehrern entlassen werden - da zeigen sich doch durchaus Parallelen zu Deutschland.
Der zweite Schultag ist vorüber, lassen wir uns überraschen, was der morgige Tag bringen wird.
Sonnige Grüße aus China,
ja, heute gab es tatsächlich Sonne. Der Wind war zwar kalt, aber dennoch kein Vergleich zum gestrigen Wetter.
Als erstes durften wir heute tatsächlich am Kungfu teilnehmen. Der Lehrer übte eine kleine Kata mit uns, die dann die besten 10 Schüler an der Abschlussfeier zeigen sollen. Es sind doch recht ungewohnte Bewegungen, aber es hat Spass gemacht, einmal etwas Neues auszuprobieren. Auch die Bewegung tat recht gut, denn außer Treppen steigen - das Schulgebäude hat 6 Stockwerke - gibt es recht wenig Bewegung.
Als zweiten Programmpunkt hatten wir heute Unterricht in traditioneller chinesischer Kunst. Pinselzeichnungen auf hauchdünnem Papier. Es gibt nur einen mitteldicken Pinsel, mit dem alle Stricke gezeichnet werden. Der Lehrer war wunderbar vorbereitet und gab uns eine gut strukturierte, Powe-Point basierte Einführung in diese Kunstart. Erwähnte ich schon, dass in jedem Klassenzimmer ein Flatscreen hängt, der mit einem im Lehrerpult eingelassenen Computer verbunden ist. Nicht schlecht.
Es wird nur mit Tinte gearbeitet, je mehr Wasser der Pinsel enthält, desto heller wird die Farbe. Dies ist etwas, das wir nicht gewöhnt sind und entsprechend schwierig ist es, Bilder zu malen. Dennoch sind viele sehr schön geworden. Pinsel, Malunterlage und Tintengefäß sind ein Geschenk der Schule an jeden Schüler.
Danach haben wir chinesiche Maultaschen gemacht und auch selbst probiert. Das war allerdings nicht für jeden etwas, da die Füllung Fleisch enthielt. Es gab danach auch noch unser übliches Mittagessen mit einer sehr gewöhnungsbedürftigen Wurst - auch nicht für jeden etwas, und entsprechend versuchten manche Schüler, wie gewohnt zum Schnellrestaurant (MMMMM ;-)) um die Ecke zu gehen, aber das Verlassen des Schulgeländes während der Unterrichtszeit ist sowas von nicht erlaubt. Die Wächter hielten jeden rigoros auf. Die entsprechenden Jungs namen es zur Kenntnis und gingen stattdessen Fußballspielen. Bald gesellten sich auch einige chinesische Schüler dazu und es gab einen kleinen Nationalmannschaftskick inclusive einer zerbrochenen Brille auf chinesischer Seite. Die Deutschen gewannen 2:0.
Daraufhin verabredete man sich auf 16 Uhr, um weiterzuspielen, aber auf Nachfragen bei der uns begleitenden Lehrerin wurden solche individualistische Tendenzen natürlich als nicht in den Plan der "Gemeinschaft" passend abgelehnt. Auch dies wurde ohne größeren Aufstand zur Kenntnis genommen. Ich glaube, unsere Schüler verstehen schon sehr gut, wie der Hase hier läuft, und dass es sich nicht lohnt, den Aufstand zu proben, da dies hier eben nicht funktioniert.
Also wurde diese Enttäuschung erst einmal verarbeitet und es ging weiter zum Knotenknüpfen. Dies funktioniert genauso wie Scoobidoo, daher hatten es alle schnell drauf und stellten schöne Knoten her. Die Lehrerinnen waren begeistert.
Und es gab noch eine weitere Überraschung: der Direktor habe das Fußballspiel beobachtet und sei begeistert gewesen, daher habe er erlaubt, dass sich um 16 Uhr die beiden Mannschaften noch einmal begegneten und ein 20minütiges Freundschaftsspiel austrügen. Yes - success!
(Wahrscheinlich waren die Chinesen aber mit dem Ergebis nicht zufrieden und wollten dies geraderücken).
Aber zuerst galt es , der Partnerschule bei einem Guinness-Rekord zu helfen: es sollten 5-stöckige Schienenbahnen aufgebaut werden und so die längste Spieleisenbahnstrecke der Welt hergestellt werden. Defacto haben die Deutschen aber nur 4 Elemente aufgebaut, die dann für einen Testlauf verwendet wurden. Alle Elemente werden dann am 17.11. in einer großen Halle aufgebaut, wo der Rekord dann auch stattfinden soll.
Das Spiel war sowieso wichtiger. Aber was für Spieler traten da auf chinesischer Seite an: kein Vergleich zum freundschaftlichen Kick am Nachmittag: der Direktor war anwesend, es wurden Mannschaftsfotos gemacht, einen Schiedsrichter gab es auch, und so ging es los. Die deutschen Jungs mussten alles geben, um Mitzuhalten, haben aber tolle Spielzüge gemacht und am Ende tatsächlich das erste Tor geschossen. Leider kam es nach kurzer Unordnung in der deutschen Abwehr zum Gegentor (laut einigen Meinungen ein Abseitstor). Dies war aber dann auch der Endstand: 1:1, ein sehr guter Ausgang für ein Spiel dieser Art.
Nun war es schon 16.30, und alle gingen in den Meeting-Room um dort von ihren Partner abgeholt zu werden. Ein erfolgreicher Tag geht zu Ende, morgen machen wir einen Ganztagesausflug ins Zentrum von Shanghai.
Guten Abend und bald gut Nacht auch China.
Heute haben wir unseren Ganztagesausflug ins Zentrum von Shangahi gemacht. Wegen diverser Staus auf den innerstädtischen Strassen dauerte die Hinfahrt eine gute Stunde.
Unser erstes Ziel war der Bund am Fluß Hunagpu, der auf der einen Seite Kolonialbauten aus der Zeit der Engländer zeigt, auf der anderen Seite die eindrucksvollen Hochhäuser mit Hotels, Banken und Büros. Hier hatten die Schüler erst einmal eine Stunde Zeit alles zu erkunden, und schnell hat sich die Gruppe verlaufen.
Pünklich zur verabredeten Zeit waren alle da, manche schon mit ersten Shoppingergebnissen, und es ging weiter zu den Yu-Gärten. Hier gab es auch wieder Freizeit, die man nutzen konnte um sich umzusehen, einzukaufen und zu fotographieren. Entsprechend wenig habe ich zu berichten, da ruckzuck alle Schüler weg waren.
Nach drei Stunden waren alle gesund, glücklich und mit vollen Taschen wieder da. Grinsend wurde berichtet, welche Erfolge beim Handeln erzielt worden waren. Die Ergebnisse dieses Handelns dürfen Sie dann bewundern, wenn alle wieder zuhause sind.
Der Tag war, wenn man die Gesichter betrachtet, ein voller Erfolg: endlich einkaufen nach Herzenslust - und jaaaaa, auch das goldene M war mehrmals vorhanden.
Nach solchen positiven Ergebnissen schluckt man auch gerne die Kröte "Shanghai Museum". Diese Museum gibt einen Überblick über 5000 Jahre chinesischer Kulturgeschichte: von Kalligrafie zu Jade, Statuen und Malerei. Ein bißchen Kultur muss eben doch sein.
Müde stiegen alle in den Bus, der zurück zur Minhang High School fuhr. Schon wieder ist ein Tag vorüber und die Rundreise rückt näher. Vermutlich wird es auf der Rundreise nur wenig Möglichkeiten geben, e-Mails zu schreiben, aber Gelegenheiten werden genutzt werden.
Gute Nacht aus China
Guten Abend zum letzten regelmäßigen beinahe-live Bericht von der Minhang Highschool in Shanghai.
Heute stand nicht viel auf dem Programm: es gab die allgemeine Abschlussfeier und offizielle Verabschiedung der Schüler und Lehrer.
Pünktlich 15 Minuten zu spät ging es los. Zur Einstimmung durften wir einem wirklich guten Orchester der benachbarten Middle School (Klassen 7-9) lauschen, die auf traditionellen Instrumenten einige Stücke zum besten gaben. Erstaunlich wie perfekt diese Kinder ihre Instrumente beherrschen.
Der Hauptzweck der heutigen Feier war aber die Prämierung der besten deutschen Kalligraphen, Maler, Porzellanmaler, Kungfu-Kämpfer, Sportler und Musiker. Die ganze Woche haben wir an chinesischer traditioneller Kunst teilgenommen, und natürlich wird überall eine Rangfolge erstellt, so auch bei uns.
Die chinesischen Lehrer zeigten sich erneut beeindruckt von der Fülle an Talenten in unserer Gruppe. Bei manchen Schülern häuften sich mehrere dieser Talente, sodass sie am Ende reich beschenkt an Glücksbringern von der Bühne stiegen. Es hat ihnen sichtlich gefallen.
Nach unserern Auftritten (Heidi, Fliegerlied, und PPT über Lahr und Umgebung durften sich die Schüler dann auf großer Bühne bei ihren Gasteltern bedanken, indem sie die am Freitag gebastelte Strumpfblume überreichten (leider werden Sie dann wohl diese tollen Blumen nicht zu Gesicht bekommen). Bereits hier fühlten einige Schülerinnen den nahenden Abschied, und die ein oder andere Träne wurde aus den Augen gewischt.
Ebenso erwähnenswert ist eine deutsch-chinesische Musik-Performance, die sich eventuell spontan ergeben hat: zwei deutsche und zwei chinesische Schüler gaben eine wundervolle Vorstellung des Liedes "Someone like you" von Adele. Klavier und Schlagzeug wurden begleitet von zwei Gesangstimmen. Dies war der Grund, warum beide deutschen Schüler oft nach der Mittagspause gesucht werden mussten, da sie "noch schnell" ein wenig geprobt hatten. Auch dies muss in den vollen chinesischen Schul-Terminkalender eingebastelt werden und kürzt die wohlverdiente Freizeit.
Nach dem offiziellen Teil hatten unsere Schüler den Nachmittag zur freien Verfügung mit ihren Gastfamilien, und ich denke, diese Gelegenheit wurde von allen genutzt. Auch wir genossen den freien Nachmittag mit einem Besuch in Shanghai Zentrum.
Morgen geht es dann mit dem Bus nach Hangzhou, hoffentlich bei besserem Wetter, denn gerade hat es zu regnen begonnen.
Nun bleibt mir noch zu sagen, auf wiederlesen meine Damen und Herren, wir werden sehen, wann sich die Gelegenheit zu schreiben wieder ergibt.
Guten Abend aus Hangzhou.
Nachdem sich die Gelegenheit ergibt, folgt ein weiterer Bericht unserer China-Reise.
Heute Morgen gab es die Verabschiedung von den chinesischen Gastfamilien, und wie am Tag zuvor waren manche traurig, neue Freunde zu verlieren. Vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit, zumindest den Austauschpartner im Juli in Lahr wieder begrüßen zu dürfen.
Gepäck und Bus sind immer ein Abenteuer hier in China. Gepackt wird vom Busfahrer kreativ (Tetris scheint nicht bekannt zu sein), am Ende wird festgestellt, dass noch 5 - 8 Koffer draußen stehen, die dann kurzerhand auf Sitzen oder im Gang im Fahrgastraum gestapelt werden. Nach der Packaktion ging es auf die zweistündige Fahrt nach Hangzhou. Eine neue Dolmetscherin erwartete uns, und sie hatte es leider sehr schwer gegen Gao, die ein wunderbares Feingefühl mitbrachte, anwesend war, aber niemals sich aufdrängte, und die uns auch mehr in die Kultur einführte und vieles erklärte. Nun haben wir eine richtige Chinesin, die noch nie das Land verlassen hat, und entsprechend wenig versteht sie uns und unsere Art zu leben.
Unser erster Programmpunkt in Hangzhou war, den Local Guide Allen abzuholen, der mit uns zunächst zum Mittagessen fuhr - wohlgemerkt um 11 Uhr Ortszeit. Die Erklärung hierfür war, dass um 19 Uhr eine Kungfu Show besucht werden könne, die 150 Renminbi kostete - nach kurzer Rechnung haben alle Schüler abgelehnt. Es muss ja noch eingekauft werden ;-)
Nach dem Mittagessen fuhren wir erst einmal zum West-Lake und genossen eine 40-minütige Fahrt mit Boot im strahlenden Sonnenschein. Der Regen hat sein bestes getan, den Smog aus der Luft zu waschen, und so ist der Himmel blau und die Sonne zu sehen. Alle genossen die Fahrt und unterhielten sich angeregt. Nach kurzem Spaziergang durch die schöne Uferpromenade ging es weiter zum Dorf Longjing (Drachenbrunnen), ein Teedorf, in dem die berümtesten Grüntees Chinas hergestellt werden.
Hier erhielten wir eine Erklärung zur Teeherstellung. Es werden die kleinen Blätter gepflückt, getrocknet und dann in 60 - 70° heißem Wasser zusammen mit dem sogenannten Teeöl (Öl aus den Samen des Teebusches) gekocht. Danach wird wieder getrocknet und der Tee ist fertig zum Verzehr und Verkauf. Tee der im Frühling gepflückt wird ist hochwertiger als der Tee aus sonnenverbrannten Sommerblättern und somit auch teurer. Dieser Sommertee geht übrigens in den Export, der Frühlingstee wird in China selbst getrunken. Natürlich war das ganze auch eine Kaffeefahrt und das Ende der Veranstaltung war ein Kaufaufruf.
Nun zurück in den Bus und weiter zur Pagode der Sechs Harmonien. Unser führer brüllt mittlerweile in das Busmikrofon, da sich die Nebengespräche nicht einstellen lassen, bis ihm erklärt wird, er soll es locker nehmen, Nebengespräche wird es immer geben.
Die Pagode der Sechs Harmonien liegt am Nordufer der Flusses Quiantang, ein Fluss, der Gezeiten aufweist, die um das Mondfest herum bis zu 10 Meter sein können. Diese Pagode diente nicht religiösen Zwecken, sondern wurde errichtet zur Besänftigung der Flutwellen, hatte also einen für uns abergläubischen Ursprung. Auch wurde sie wegen ihrer Höhe von mehr als 60 Metern und ihrer Lage auf einem Hügel als Leuchtturm genutzt. Wir steigen bis in die 7. Etage hinauf, weiter geht es leider nicht. Von hier hat man einen guten Ausblick auf Hangzhou und die die Stadt umgebenden Wälder.
Nach kurzer Zeit, in der wir uns die Füße vertreten können und manche sich ein Eis genehmigen, geht es weiter zum Abendessen in ein Touri-Restaurant, in dem wir auch eine Gruppe Australier wiedertreffen, die wir schon bei der Pagode der Sechs Harmonien getroffen haben.
Um sechs machen wir uns auf zum Braim Seasons Hotel, unserem Lager für die Nacht. Alle sind in Doppelzimmern untergebracht, und nachdem die Keycards ausgeteilt wurden, ist die Lobby in kürzester Zeit leer und alle verstopfen die Aufzüge auf dem Weg in die Zimmer.
Morgen werden wir im Zug übernachten, daher wird es wohl keine Mail geben.
Gute Nacht aus Hangzhou
Guten Abend aus Xi'An, dem Days Inn Hotel, das recht zentral gelegen ist.
Heute will ich versuchen, zwei Tage zu rekapitulieren, bevor wir die nächste Nacht noch einmal im Zug nach Peking verbringen, wo wir dann die letzten zwei Nächte bleiben werden.
Unser zweiter Tag in Hangzhou begann mit einem späten Frühstück, da der örtliche Reiseführer ein Einsehen mit unseren müden Gesellen hatte, und so machten wir uns gegen 9.30 auf zur Kulturstraße. Bevor wir aber hier bummeln durften, galt es zunächst, das TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) Museum zu besichtigen. Auch wenn alle Schüler mit Schallgeschwindigkeit hindurchrauschten, um zum Bummeln und Shoppen überzugehen, lohnt sich doch ein genauerer Blick. Früher, wie auch heute noch lassen sich manche Chinesen bestimmte Kräutermischungen herstellen, die die Gesundheit wiederherstellen sollen. Auch exotische "Kräuter" kommen hier zum Einsatz, wie Skorpione, Schlangen, bestimmte Madenarten und anderes Getier.Allerdings lässt sich auch eine Ecke mit westlicher Medizin in dieser Apotheke finden, und so endeckten wir tatsächlich eine Flasche Mucosolvan.
Die Kulturstraße ist eine Ansammlung kleiner Verkaufsstände und Läden in traditionellen"