Zwei Wochen Frankreich mit Erasmus+
Im Mai ging es für mich zwei Wochen nach Cherbourg in Frankreich, nachdem meine Austauschpartnerin Célia bereits im März/April für drei Wochen in Lahr zu Besuch war. Während meiner Zeit in Frankreich konnte ich sowohl mein Französisch als auch mein Wissen über die französische Kultur verbessern. Mit diesem Text will ich euch einen kleinen Einblick in meine Zeit dort geben.
Anreise
Zusammen mit der Erasmus-Gruppe der Schule ging es für mich um 8.30 Uhr mit dem Bus nach Strasbourg. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es mit dem TGV nach Paris Est weiter, wo wir mit der Métro nach Paris St. Lazare gefahren sind. Da wir noch etwas Zeit bis zur Weiterfahrt hatten, konnten alle noch den Bahnhof erkunden. Gegen 14.30 Uhr fuhren wir mit dem letzten Zug nach Cherbourg, da es aber einen Fehler bei der Sitzplatzbuchung gab, durften wir einen Teil der Fahrt auf dem Boden verbringen. Die Stimmung war aber trotzdem gut.
Ankunft
In Cherbourg wurde ich am Bahnhof von Célia und ihrer Familie abgeholt. Ich habe mich sehr gefreut, sie endlich wiederzusehen. Da Cherbourg an der Nordsee liegt, sind wir direkt ans Meer gefahren. Es war zwar etwas kühl, aber wir konnten mit den Füßen ins Wasser gehen. Angekommen, gab es direkt eine Haustour und Abendessen.
Schule
Gemeinsam mit Célia besuchte ich während meines Aufenthaltes das Collège Le Ferronay in Cherbourg-Octeville. Die Schule wird von etwa 420 Schülerinnen und Schülern besucht. Der Unterricht startet dort kurz vor 8 Uhr. Vor Unterrichtsbeginn versammeln sich alle Schüler auf dem Schulhof in dem Bereich, der dem jeweiligen Klassenraum zugeordnet ist. Anders als in Deutschland hat jeder Lehrer seinen eigenen Raum, da die meisten Lehrkräfte in Frankreich nur ein Fach unterrichten. Anstatt eines Gongs wird der Unterricht dort mit Liedern angekündigt. Der Morgen besteht aus vier Stunden à 55 Minuten und einer 15-Minuten-Pause nach der zweiten Stunde. In der 90-minütigen Mittagspause essen die Schüler in der Mensa, zusätzlich haben sie die Möglichkeit, an AGs teilzunehmen. Nachmittags sind nochmal zwei oder drei Stunden, außer mittwochs, wo um 12 Uhr Ende ist.
Aktivitäten
An ein paar Tagen hatte ich Ausflüge oder Aktivitäten am Nachmittag. Am Dienstag ging es direkt mit Célias Klasse auf einen Schulausflug. Da sie gerade den 2.Weltkrieg behandelt haben, war das Ziel ein Museum, das Normandy Victory Museum mit anschließendem Besuch des Omaha Beach und des Cimetière américain de Normandie. An diesem Tag habe ich sehr viel über die Auswirkungen des 2.Weltkrieges in Frankreich gelernt. An den Nachmittagen hatte Célia verschiedene Sportaktivitäten wie Boxen und Turnen. Am Samstag haben wir zuerst einen Leuchtturm und danach eine kleine Insel namens Tatihou besucht. Auf die Insel musste man mit einem Boot fahren, was auch Räder hat. So kann man sich damit bei Ebbe und Flut fortbewegen. Sonntag war Familien-Tag von Célias Pfadfindergruppe, weswegen es am Morgen erst in die Kirche und danach zum gemeinsamen Essen ging. Die zweite Woche startete für mich mit vier Stunden Sport, da Célia ihre Abschlussprüfung in Französisch schreiben musste. So gab es für mich erst zwei Stunden Klettern und danach nochmal zwei Stunden Schwimmen. Dabei habe ich viele nette Sechs- und Siebtklässler kennengelernt. Am Mittwoch ging es früh um 7 Uhr los. Zusammen mit einer Schülergruppe aus Amberg (Bayern) sind wir zwei Stunden zur Insel Mont St.Michel gefahren. Dort angekommen, mussten wir noch ungefähr zwei Kilometer durch den Regen zur Insel laufen. Da wir alle nass waren, sind wir nach einer Führung durch die Kirche und einem Picknick wieder zurückgefahren. Mein Highlight des gesamten Austausches war der zweitägige Besuch in Paris mit Célias Familie. Von Cherbourg aus waren wir in vier Stunden in Paris. Dort besuchten wir wie typische Touristen alle Sehenswürdigkeiten, wobei manche vielleicht nicht auf der Liste von jedem auftauchen würden, wie z.B. der Friedhof Père Lachaise, wo viele Berühmtheiten zu finden sind. Am Nachmittag des zweiten Tages brachte mich Célias Familie zum Bahnhof. Von dort aus fuhr ich dann in zweieinhalb Stunden zurück nach Lahr, wo meine Familie schon sehnsüchtig auf mich gewartet hat.
Mein Fazit
Ich würde jedem ans Herz legen, so einen Austausch mal zu machen. Ich habe viele neue Freunde kennengelernt, Erfahrungen gesammelt und meine französischen Sprachkenntnisse verbessert. Ich bin auch allen sehr dankbar, die mir diesen Austausch ermöglicht haben und mir auf dem gesamten Weg geholfen haben. Mit meiner Austauschpartnerin Célia sind bereits weitere Treffen geplant. Ich kann mir keine bessere Austauschpartnerin und -familie vorstellen!
Hannah Groß, 8a