Geo-LK im Schwarzwald
Am 18.7.2024 nutzte der EK-LK (Kurs Geier) einen wunderschönen Sommertag zu einer Tagesexkursion in den Nordschwarzwald. Den Auftakt bildete Freudenstadt, wo zunächst im Rahmen GPS-Tour durch Befragung von Passanten in Erfahrung gebracht werden musste, woher der Name der Schwarzwaldstadt kommt und weshalb sie den größten Marktplatz Mitteleuropas besitzt. Der mühleförmigen Siedlungsgrundriss mit der ungewöhnlichen Winkelkirche nach dem Entwurf von Heinrich Schickhardt verrät die absolutistische Stadtgründung im Jahr 1599. Dann ging es über das vom Fremdenverkehr geprägte Baiersbronn über Klosterreichenbach ins obere Murgtal zum Steinbruch Schrofel. Dort lagert das Deckgebirge des Buntsandsteins direkt auf dem Grundgebirge auf, die Nahtstele ist hervorragend aufgeschlossen. Mittels geologischen Karten wurde auch dieses Rätsel gelöst und es ging weiter über die Schwarzwaldhochstraße am Mummelsee vorbei zum Naturschutzzentrum am Ruhestein. Von dort führte uns eine kleine Wanderung hinauf in Richtung Eutinggrab zum Wildseeblick, von welchem ein außerordentlicher Blick auf den Nordschwarzwald fällt und man trotz kilometerweiter Sicht keine einzige Siedlung entdeckt. Unterhalb des Eutinggrabes liegt ein Karsee, ein Relikt der letzten Eiszeit und eine lokale Besonderheit im Nordschwarzwald. Anders als im Südschwarzwald gab es hier keine Tal- oder Plateauvergletscherung, lediglich die - nach Metz - 129 Kare zeugen von der glazialen Prägung. Schließlich folgten wir der B500 weiter in Richtung Norden bis zum Kurhaus Sand. Es ist eines von ehemals wichtigen Passhotels, deren Niedergang nach der Jahrhundertwende begann und durch den Tagestourismus in der Nachkriegszeit noch eine weile am Leben gehalten wurde. Seit den 1970er-Jahren sind viele Passhotels geschlossen und verfallen zusehends. An der Schwarzenbach-Talsperre, Teil des Rudolf-Fettweis-Kraftwerkes, vorbei ging es dann hinab ins Murgtal in Richtung Forbach. Dort befindet sich u.a. die längste freitragende und überdachte Holzbrücke Europas aus dem Jahr 1778. Weiter in Richtung Gernsbach reihen sich schließlich die Karton- und Papierfabriken auf. Wir nahmen jedoch die Route abermals auf die Höhe, diesmal in Richtung Hohloh mit dem Hohlohturm auf fast 1000m Höhe. Dieser bietet einen faszinierenden Blick bis in den Stuttgarter Raum und wir konnten im Osten problemlos die Schwäbische Alb erkennen. Unweit des Hohlohtumes liegen die Hochmoore am Kaltenbronn, welche mit ihrer typischen uhrglasförmigen Aufwölbung eine einzigartige Naturlandschaft darstellen. Bad Wildbad zeigte sich dann am Nachmittag - allerdings nur bei einer Durchfahrt - als ein Ort, der - trotz verschiedener Gesundheitsreformen und den Auswirkungen auf den Kur- und Bädertourismus - eine gewisse Blüte bewahren konnte. Dies hängt sicherlich auch mit den entschlossenene Verkehrskonzepten zusammen, so zum Beispiel die Untertunnelung der Stadt (Meisterntunnel) und ganz besonders die Verlängerung der Stadtbahn bis in den Kurpark. Schließlich ging es das Enztal weiter hinab, wo wir zunächst ein paar Trauerweiden (Insider) begutachteten und dann nach Neuenbürg, welches an einem idealtypisch ausgeprägten Umlaufberg liegt, besuchten. Von dort gelangten wir über das Albtal (Marxzell) weiter nach Ettlingen auf die Autobahn, der wir bis Lahr zurück folgten.