2. Ingenieurtag am MPG

Ingenieure können das!"

Lahrer Oberstufenschüler informierten sich über Ingenieursberufe

Deutschland braucht mehr Ingenieure! Das Max-Planck-Gymnasium mit seinem naturwissenschaftlichen Profil führte daher in Kooperation mit der Firma Herrenknecht AG, Bilfinger & Berger SE, der Schaeffler AG, der Hochschule Offenburg sowie des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT) bereits zum zweiten Mal einen "Ingenieurtag" für die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1 durch. Das Ziel: Junge Leute für diese interessanten Berufe zu begeistern.

Insgesamt nahmen ungefähr 140 Schülerinnen und Schüler mehrer Lahrer Gymnasien an der Informationsveranstaltung teil. Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Waltraud Oelmann stellte Thomas Kohl, Professor am Stiftungslehrstuhl für Geothermie am KIT die Geothermie (Erdwärme) als zwar kleine aber zukunftsfähige Energiequelle vor. Nach diesem Auftakt konnten die Schülerinnen und Schüler in zwei Durchgängen zwischen verschiedenen Vorträgen wählen und in kleineren Gruppen mit den Referentinnen und Referenten ins Gespräch kommen. Zwei Fachleute kamen von der Firma Herrenknecht. Thomas Edelmann, Ingenieur bei Herrenknecht Vertical nahm die Schüler auf eine Reise zu Öl- und Gasfeldern mit. In kompletter Schutzkleidung sprach er auch über die Energiegewinnung aus Wasserkraft. Dr. Marc Peters zeigte die Bedeutung des Maschinen- und Anlagenbaus für die Energiegewinnung aus Wind und Geothermie auf.

Von der Firma Schaeffler kamen Funda Serdas und Frank Walter, die als Lehrlinge bei der INA an-gefangen hatten. Sie berichteten den Schülerinnen und Schülern, dass es über den Weg der Weiter-bildung auch möglich ist, im eigenen Betrieb Karriere zu machen. Außerdem stellten sie einen Tur-bolader vor, der gerade von ihrem Team entwickelt wird. Lea Kuhnen von Bilfinger und Berger riet gerade den anwesenden jungen Frauen, den Beruf der Bauingenieurin zu ergreifen. Von der Hochschule Offenburg sprach BWL-Student Simon Heinkele über die Bedeutung von moderner Logistik im Handel. Dozent Kai Wissmann erläuterte die Rolle von Medien in technischen Studiengängen und Berufsfeldern und gab Tipps zur Bewerbung um Studienplätze in Offenburg. Der ehemalige "Maxler" Christian Dörfler hatte ein Heimspiel. Als Ingenieur bei der Firma Daimler in Sindelfingen machte er mit praktischen Einblicken in sein Arbeitsleben den Jugendlichen Lust auf den Beruf des Ingenieurs in der Automobilindustrie. Besonders nachgefragt war der Vortrag von Michael Kurth vom KIT, der sich der Bewerbung und Zulassung zum Studium widmete. Er hatte eine frohe Botschaft für die Zuhörer im Gepäck: "Bei guter Planung ist der Weg zum begehrten Studienplatz kein Stresstest." Eventuell sei zwischen Schulabschluss und Studienbeginn sogar ein kurzer Urlaub drin.

Nach der ersten "Ingenieursrunde" trafen sich die Teilnehmer wieder in der Aula zum Vortrag von Ale-xander Krohs. Der Ingenieur von Bilfinger und Berger arbeitete längere Zeit in Nigeria unter anderem bei Projekten der Wasserver- und entsorgung für die Bevölkerung. Krohs unterstrich, dass die fachliche Kompetenz als Ingenieur nur eine Voraussetzung für beruflichen Erfolg in der globalisierten Welt darstelle. "Fremdsprachenkenntnisse, das Verständnis anderer Kulturen sowie politischer und gesellschaftlicher Kontexte sind genau so wichtig, um Projekte erfolgreich umzusetzen." Außerdem müsse man sich der Verantwortung bewusst sein, die man für andere Menschen trage. Man müsse aber in der Begegnung mit Einheimischen auch seiner eigenen Identität treu bleiben und für europäische Werte wie Menschenrechte und Umweltschutz einstehen.

Den Schlussvortrag hielt Norbert Burkardt vom KIT (Karlsruher Institut für Technologie). Auch er machte den Schülerinnen und Schülern Mut, ein ingenieurwissenschaftliches Studium zu beginnen. Überzeugend stellte er dar, dass ein Studium am KIT keine trockene Sache ist. Wie in der Industrie würden die Studenten in Teams an der Lösung realer Prob-leme arbeiten und dabei die gleichen Phasen von Frustration und Erfolg erleben. Anhand zahlreicher Beispiele stellte er außerdem dar, wie Ingenieure in Deutschland innovative Produkte entwickeln und dafür weltweit die meisten Patente erhalten. "Als Ingenieur müssen Sie auch einmal quer denken. Wenn sie die Bohrmaschine nicht mehr verbessern können, denken Sie über die Schraube nach", rief Burkardt seinen Zuhören zu.

"In Zusammenarbeit mit der Firma Herrenknecht haben wir wieder hochkarätige Experten gewinnen und den Schülern in Lahr eine besondere Informationsveranstaltung bieten können", freute sich Schulleiterin Waltraud Oelmann. "Schön ist auch, dass so viele Schüler vom Scheffelgymnasium, dem Clara-Schumann-Gymnasium und dem Integrierten Beruflichen Gymnasium zu uns gekommen sind", so Oelmann weiter. Auch die Referenten waren von der Zusammenarbeit der Lahrer Schulen und dem großen Interesse der Schüler angetan.

Andreas Laug