MPG-Schüler konstruieren Tischtennis-Maschine
Firma NELA unterstützt die jungen Tüftler
(lg) Es begann vor anderthalb Jahren als Schulprojekt im Fach NwT (Naturwissenschaft und Technik) am Max-Planck-Gymnasium. Inzwischen ist aus der Idee der Schüler Patrick Allgeier, Sascha Bruder, Fabian Neumeister, Joshua Petters und Amadeus Wagner (alle Klasse 12) eine pneumatische Tischtennis-Schussmaschine für ein ausgewogenes Tischtennis-Training geworden, die wahrscheinlich einzigartig auf der Welt ist.
Schon im vergangenen Herbst, im Anfangsstadium der Planung, wurde den Schülern klar, dass ihr ehrgeiziges Projekt den vorgegebenen Rahmen sprengen würde: Die vorgegebenen zwei Wochenstunden NwT in der Schule würden nicht ausreichen, das, was sie sich vorgenommen hatten, in die Tat umzusetzen. Glücklicherweise bot an dieser Stelle die Brüder Neumeister GmbH (NELA) ihre Hilfe an. Konnte der Entwurf noch selbstständig von den Schülern erstellt und die Hardware in Eigenregie gefertigt werden, waren die Möglichkeiten der Weiterarbeit in der Schule bald ausgereizt. So wurde der Schaltkasten komplett von der Firma NELA gebaut", berichtet Fabian Neumeister.
Dankbar sind die Nachwuchs-ingenieure auch für die Betreuung von Ausbildungsleiter Manfred Vidac, der den Schülern in der Lehrwerkstatt zur Seite stand, da sie nicht allein an allen Maschinen arbeiten durften. "Herr Vidac hat uns gezeigt wie man an Fräsmaschinen arbeitet. Außerdem hat er auch sehr komplexe Teile nach unseren Entwürfen angefertigt", erläutert Joshua Petters. "Ursprünglich wollten wir eine Tischtennis-ballmaschine bauen, die mit Schrittmotoren auf einer Schiene läuft", erklärt er weiter. "Doch wollten wir die Maschine in der Firma NELA bauen. Damit lag natürlich das Thema Pneumatik auf der Hand." NELA verarbeitet für seine Automatisierungstechnik robuste Pressluftzylinder und verfügt über entsprechendes Knowhow in der Pneumatik. Am 15. Oktober des vergangenen Jahres war dann der erste Termin bei NELA. "Zuerst haben wir wöchentlich dort gearbeitet, in den NwT-Stunden: Montags 5. und 6. Stunde, laut Stundenplan" schmunzelt Sascha Bruder, der vor allem für die Software zuständig war. Mit zunehmendem Fortschritt wurden jedoch die Arbeitsanforderungen komplexer und die 90 Minuten reichten nicht mehr aus. "Um die Arbeiten möglichst an einen Stück zu erledigen, sind wir an den Tagen hingegangen, an denen wir keinen Nachmittagsunterricht hatten und damit mehrere Stunden an der Maschine dranbleiben konnten", so Amadeus Wagner.
Die Tischtennisballmaschine spielt die Bälle mithilfe pneumatischer Zylinder auf sechs verschiedene Stellen auf die Tischtennisplatte und kann so für ein ausgewogenes Training genutzt werden. Damit ist sie wahrscheinlich die erste vollständig pneumatische Tischtennisballmaschine der Welt. "Die Motivation war natürlich zunächst, eine gute Note zu bekommen. Allerdings wollten wir auch zeigen, was wir in unserer NWT-Zeit gelernt haben." Rückschläge gab es viele. "Anfangs ist zum Beispiel immer ein Unterdruck aufgetreten, wodurch der Ball im Magazin stecken geblieben ist. Ebenso hat zu Beginn der Balleinlass die Bälle zerquetscht", berichtet Fabian von kleineren und größeren Herausforderungen. "Außerdem war es nötig, dass wir uns in eine neue, Programmiersprache einarbeiteten." Durch Teamarbeit und Beharrlichkeit konnten die fünf jedoch alle Probleme beheben. "Natürlich haben wir sehr vom Knowhow in der Firma profitiert", sind sie sich einig. Heute sind sie stolz auf ihr Produkt, das künftig von Auszubildenden in der Lehrwerkstatt von NELA zum Üben genutzt wird, um neue Programme dafür zu schreiben.